Rückblick 2009 - Green Days mit Hana Makhmalbaf


  Hana Makhmalbafs ereignisreiche zwei Tage bei FrauenWelten brachten sie fast nahtlos vom Flughafen zum Empfang im Tübinger Rathaus, und dann gleich zur Pressekonferenz im Arsenal Kino, wo sie aufmerksam den Fragen der JournalistInnen lauschte, und ihnen denn erklärte, dass die Mehrheit der Iraner und besonders die junge Generation dieser islamischen Diktatur im Iran müde seien, und ganz bestimmt keinen Regierungschef Ahmadinedschad wollten, der die Atombombe baue, während er auf sein eigenes Volk schießen lasse.

„Ich sehe mich seit meinem erzwungenen Exil als Botschafterin des iranischen Volkes und möchte der Weltöffentlichkeit besonders die Sehnsucht der Iraner und Iranerinnen nach Freiheit vermitteln.“ Deshalb habe sie auch in ihrem Film Bilder gezeigt, die normalerweise nicht in der hiesigen Presse zu sehen waren: eine fast euphorische Hoffnung und Vorfreude darauf, dass durch die Wahlen ein Wechsel hin zur Demokratie möglich wäre.

 

 

  Tags drauf begannen nach ein wenig Sightseeing in Tübingen die Aktivitäten um die Vorführung ihres Films „Green Days“ und der Ehrenpreisvergabe durch das Filmfest FrauenWelten, mit einem kleinen Empfang für die Preisträgerinnen Hana und Leymah Gbowee, wie immer begleitet von intensiven Gesprächen mit ZuschauerInnen, denen Hana ihre Herzensangelegenheit auseinandersetzte: Demokratie und Menschenrechte für die Menschen im Iran, für die Frauen im Iran.
  Dabei machte sie auch Begegnungen mit anderen Iranern, die zur Vorführung von „Green Days“ angereist waren.
  nach der Ehrenpreisverleihung und zur Einführung in ihren Film stellte Irene Jung den Werdegang der jüngsten Regisseurin der Makhmalbaf-Familie vor, die mit ihren gerade einmal 21 Jahren schon eine 13-jährige Karriere als Filmemacherin aufweisen kann.
  Hana machte klar, dass sie sich nur als einen kleinen Tropfen im Meeer des iranischen Volkes sähe, das enorm mutig weiterhin auf den Straßen demonstrierte, trotz aller Repression durch das iranische Regime. Sie wünschte, dass die ZuschauerInnen verstünden, dass dieses Volk nicht mit dem Regime von Präsident Ahmadinedschad gleichzusetzen sei.
 

Das Publikum zeigte mit seinem Applaus nach der Filmvorführung, dass sie diese Botschaft würdigten...

 

 


 

  ...und es schloss sich ein angeregtes Publikumsgespräch an, bei dem Hana bekräftigte, dass das iranische Volk Demokratie und Freiheit wolle, und keine Atomwaffen.
  Auf Nachfragen aus dem Publikum nach der Rolle der Frauen in den heutigen Protesten im Iran...
 

... bestätigte sie, dass Frauen inzwischen an vorderster Front demonstrierten und einen großen Teil der Demokratiebewegung ausmachten. Das sei ja auch immer wieder in ihren Dokumentaraufnahmen in den Straßen Teherans zu sehen gewesen, wo die Frauen zum Teil mit gewagten Outfits sehr offen ihre Kritik am Regime ausdrückten und durchaus auch fähig waren, Steine gegen die Truppen zu werfen, die bewaffnet gegen die Demontranten vorgingen.

Ihr Appell an Europa: „Lasst nicht zu, dass Ahmadinedschaf die Atombombe baut. Wer auf sein eigenes Volk schießen lässt, wird auch diese Waffe gegen seine Feinde einsetzen!“

 

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Fotos: Alexander Gonschior - Webdesign, Fotografie - Tübingen - www.agowebworks.de