Rückblick 2010 - Mohsen Makhmalbaf


 

Bei seinem Pressegespräch gleich nach Ankunft in Tübingen hielt Mohsen Makhmalbaf ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass Europa die demokratischen Kräften der grünen Bewegung im Iran stärken sollte.

Das sei Vorbedingung sowohl für die Einhaltung der Rechte von Frauen im Iran als auch für die Abwendung der Bedrohung durch eine Atombombe in Händen der gegenwärtigen Diktatur im Iran
 



Den FrauenWelten-Ehrenpreis erhielt er stellvertretend für seine ganze Familie, die seit 10 Jahren immer wieder ihre Filme dem Filmfest zur Verfügung gestellt und sie nach Tübingen begleitet hatten.

 

 



Es sei ihr 110. internationaler Preis, und die Familie hätte entschieden, ihn Zahra Rahnaward zu widmen, einer der führenden Oppositionellen im Iran, denn – so erklärte Mohsen - „sie hat einen grünen Kopf und eine rote Zunge und trägt das Kreuz ihres Schicksals auf ihren Schultern. Und die, weil sie sich für das Leben einsetzt, keine Angst vor dem Tod hat.“

 



Im Anschluss führte Mohsen Makhmalbaf in den Spielfilm „The Day I Became a Woman“ ein. Er erklärte, dass er das Drehbuch geschrieben und seine Frau Marziyeh Meshkini Regie geführt hatte. Ein Gemeinschaftswerk, das typisch für die Arbeitsweise der Regisseurs-Familie sei.


Irene Jung erinnerte daran, dass dieser Film beispielhaft für die Werke stehe, die FrauenWelten seit 10 Jahren auf dem Filmfest gezeigt hat....

 

... und wie wichtig der Beitrag der Familie Makhmalbaf war, um immer wieder im vergangenen Jahrzehnt über die prekäre Situation von Frauen im Iran und in Afghanistan zu erfahren.

 

 


Mohsen erklärte, dass die Situation der iranischen Frauen - im Film an Frauen dreier Generationen aufgezeigt - sich auch bis heute in keiner Weise gebessert habe. Beispiel dafür sei Sakineh, eine von Steinigung bedrohte Iranerin, deren Schicksal der ganzen Welt bekannt wurde.
 
Auch er bedankte sich für die Begleitung, die das Filmfest FrauenWelten dem Filmschaffen und den Anliegen der Makhmalbaf-Familie zuteil werden ließ.
 
 

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Fotos: Alexander Gonschior