10. Filmfest FrauenWelten
zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“


 

10-jähriges Jubiläum

Was vor zehn Jahren als kleine Begleitveranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES begann, hat sich unter dem Namen FrauenWelten zu einem auch über die Grenzen Tübingens und Deutschlands hinaus beachteten Filmfestival gemausert. Geboten wurde immer wieder eine Bandbreite von Spiel- und Dokumentarfilmen aus etwa 20 Ländern über Menschenrechte von Frauen, sowie Rahmenprogramme mit Gesprächsrunden, Konzerten, Ausstellungen, Theater oder Workshops.

Eine besondere Bereicherung für das Publikum waren sicherlich die immer berühmteren Gäste, die das Filmfest anzieht: RegisseurInnen und Schauspielerinnen, die Preise in Cannes, Berlin, Locarno, Venedig und Sundance gewannen wie Mohsen, Samira und Hana Makhmalbaf, Marziyeh Meshkini, Jeanine Meerapfel, Nina Hoss, Luna Mijovic. Diese Filmschaffenden waren auch für uns Ansporn und Bereicherung, denn sie engagieren sich – über ihre Filme hinaus – für Menschenrechte von Frauen und ließen uns an ihren besonderen Erfahrungen teilhaben. Sie ihrerseits schätzten den regen Austausch mit dem Tübinger Publikum und mit außerordentlichen Frauenrechtsaktivistinnen wie Marilyn Waring aus Neuseeland, Sima Samar aus Afghanistan oder Leymah Gbowee aus Liberia, Afrika

 

Ehrenpreis FrauenWelten

Für die besonders engagierte Begleitung des Filmfests FrauenWelten in den zehn Jahren seines Bestehens werden 2010 vier Ehrenpreise vergeben: an die Unterstützer der ersten Stunde, die Regisseurs-Familie Makhmalbaf aus dem Iran vertreten durch Mohsen und Marziyeh, an die Gewinnerin des Goldenen Bären Jasmila Zbanic aus Bosnien, die ihren neuesten Film „Na putu“ in Tübingen vorstellt. Mit ihnen wird auch ein Werkgespräch an der Filmakademie Ludwigsburg für StudentInnen und FilmemacherInnen geführt. Der Ehrenpreis für die britische Dokumentarfilmerin Kim Longinotto wird stellvertretend von Jackie Branfield aus Südafrika entgegenommen. Sie ist Protagonistin in Longinottos berührendem Dokumentarfilm „Rough Aunties“ über fünf unerschrockene Frauen die missbrauchten Kindern in Südafrika helfen. Langjährige FrauenWelten-Begleiterin ist auch die deutsche Dokumentarfilmerin Elke Jonigkeit, die mit den Protagonistinnen ihrer 25-jährigen Filmarbeit in Afghanistan erfolgreiche Frauenprojekte aufgebaut hat.

 

Gäste und Spielfilm-Highlights

Eröffnet wird das Filmfest mit dem humorvollen Drama „Yo tambien“ über die Außenseiter-Freundschaft einer jungen rebellischen Frau und einem Akademiker mit Down-Syndrom. Er wird persönlich von Hauptdarstellerin Lola Dueñas vorgestellt, die mit „Volver“ von Pedro Almadovar in Cannes prämiert wurde. Feo Aladag kommt mit dem deutschen Beitrag für den Oscar 2011, „Die Fremde“ nach Tübingen, dem viel beachteten Spielfilm zu einem der Schwerpunktthemen von TERRE DES FEMMES: Ehrverbrechen.

„Scheherazade – Tell Me a Story“ über eine junge Moderatorin in Kairo die mit jeder Menge frauenpoltischem Zündstoff in ihrer TV-Talkshow auch ihre Beziehung aufs Spiel setzt, wurde in Venedig prämiert und löste zugleich heftige Kontroversen in Ägypten aus. Das Drama „Winter’s Bone“ über die 17-jährige Ree, die verzweifelt ihren Vater sucht um die Zwangsversteigerung ihres Hauses zu verhindern und dabei auf eine Mauer des Schweigens stößt, sorgte dieses Jahr auf dem Sundance-Filmfestival und der Berlinale für Begeisterungsstürme. In „The Kids Are All Right“ suchen die jugendlichen Kinder des lesbischen Paares Nic und Jules (Annette Benning und Julianne Moore) ihren biologischen Vater. Die satirische Komödie mit Tiefgang gewann den Berlinale Teddy 2010.

 

Fokus Afrika

Afrika erfuhr durch die Fußball-WM im Sommer weltweite Aufmerksamkeit. Im Fokus Afrika wird nun der Kontinent aus Sicht der Frauen gezeigt: In Kenia pflanzt Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai in „Taking Root“ Bäume gegen die drohende Einöde und fordert die Diktatur heraus. Im Kongo ist zwar der siebenjährige Krieg vorbei, „Fighting the Silence“ zeigt jedoch das Schicksal der über 80. 000 vergewaltigten Frauen, die sich als Ausgestoßene ihren Platz in der Gesellschaft zurückerobern müssen. In „L’excision“ wird ein neuer Weg vorgestellt, mit „Cine Debats“ in den entlegendsten Gegenden in Burkina Faso gegen die Praktik der Genitalverstümmelung aufzuklären.

 

Sportliche Dokumentarfilme

Die kommende Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Deutschland steht im Zentrum der TERRE DES FEMMES-Kampagne „Frau in Bewegung.“ Auch beim Filmfest werden Fußballerinnen und Sportlerinnen in den Blick genommen: ob die erste afghanische Fußballnationalmannschaft der Frauen, die Mannschaft der „Women Fighters“ in Sansibar oder die erste iranische Sportlerin, Taekwondo-Kämpferin Sara, die sich für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte.

 

Wir wünschen unseren ZuschauerInnen interessante, gefühlvolle und anregende Momente bei den FrauenWelten und danken allen herzlich, die uns unterstützt haben!

Irene Jung, Filmfestleiterin

 
  In Zusammenarbeit mit:
den Kinos Museum und Waldhorn sowie der Stabstelle für Gleichstellung und Integration der Universitätsstadt Tübingen.
  Wir danken für die Unterstützung durch:
 
   
 
 
  Wir danken für weitere Unterstützung durch und Kooperation mit:
 

   

   

 
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