Filmprogramm

Zum Internationalen Tag "NEIN zu Gewalt an Frauen":
63 Years On
von Dong-won Kim
Südkorea 2008, 60 Min., Dokumentarfilm, Digital, OmeU

„Trostfrauen“ war das verharmlosende Wort für Sex-Sklavinnen, die während des II. Weltkriegs in Bordellen des japanischen Militärs gehalten wurden – zu Hunderttausenden aus Korea, China und anderen besetzten Gebieten gewaltsam verschleppt. Die Letzten von ihnen verlangen bis heute vergeblich Entschuldigung und Wiedergutmachung von der japanischen Regierung!
Aktivistin anwesend.

Afya Yangu. It’s My Right!
von Martina Backes und Lisa Ott
Deutschland/Kenia 2011, 68 Min., Dokumentarfilm, DigiBeta, OmU

Afya Yangu zeigt die Arbeit mutiger Frauen und Männer in Kenia. Sie widersetzen sich religiösen und gesellschaftlichen Vorstellungen, Armut und restriktiver Gesetzgebung gegen Abtreibung, um das Menschenrecht auf reproduktive Gesundheit und Selbstbestimmung der Frau zu verwirklichen. Doch gibt es auch unter ihnen gegensätzliche Vorstellungen vom „wie“...
Regisseurin anwesend.

Behind the Wheel of Life
von Sahar Salahshour
Iran/GB 2008, 26 Min., Dokumentarfilm, Beta, OmeU

Nasrin ist Taxifahrerin mit Leib und Seele: Sie fühlt sich auf den Straßen Teherans zu Hause, raucht, flucht und beschimpft andere Autofahrer. Die allein erziehende Mutter führt ein ungewöhnliches Leben für eine iranische Frau. Spannender Einblick in die aktuelle Situation von Frauen im Iran.

Blood Calls You
von Linda Thorgren
Schweden/Finnland/Norwegen 2010, 97 Min., Dokumentarfilm, DigiBeta, OmeU

In Kuba verliebt sich die Schwedin Linda in Alexis. In Schweden verwandelt sich ihre Ehe jedoch in einen Albtraum voller Gewalt, aus dem sie sich nur mit aller Kraft befreien kann. Die Filmemacherin mit schwedisch-kubanischen Wurzeln sucht mit beeindruckender Offenheit nach dem „Warum?“ und findet ein Muster, das sich durch vier Generationen Familiengeschichte diesseits und jenseits des Ozeans zieht. Filmpreis Locarno.

Doctora Mariana und die verlorene Welt der Mbyá Guarani
von Charlotte Eichhorn
Argentinien 2011, 82 Min., Dokumentarfilm, Digital, OmU

Die schweizer-argentinische Ärztin „Doctora Mariana“ betreut indigene Gemeinschaften im Urwald von Argentinien. Doch der Wald wird abgeholzt und für Anbauflächen genutzt. Es droht der Verlust der Lebensgrundlage, der Traditionen und Kultur eines Volkes. Das Lebenswerk einer mutigen Ärztin im Versuch, die Auslöschung des indigenen Volkes der Mbyá Guarani zu verhindern.
Regisseurin anwesend.

du und ich
von Ruth Rieser
Österreich 2011, 103 Min., Dokumentarfilm, DCP, DF

Hiltraud und Franz sind seit Jahren ein ungleiches Paar. Es gibt Dinge – Hiltrauds spastische Behinderung oder das Alter – die sie unterscheiden. Trotzdem teilen sie vieles: Spaß, romantische Liebe und den Traum vom eigenen Haus, auch wenn dessen Erfüllung ihre Beziehung auf die Probe stellt. Riesers fast märchenhaftes Erstlingswerk erzeugt größte Hochachtung. Regisseurin anwesend.

Frozen Angels
von Frauke Sandig und Eric Black
Deutschland/USA 2005, 93 Min., Dokumentarfilm, 35mm, OmU

Menschen als Ware: Eizellenspenderinnen, Samenspender, Leihmütter, Kinder nach Maß. Kalifornien hat die Gentechnik-freundlichste Gesetzgebung der Welt. Unbeschönigt und gnadenlos zeigt dieser Film eine Industrie, in der aus Mutterschaft Zucht und Selektion von Embryonen zum Alltag werden. Gefrorene Engel für 15.000$, „Schöne neue Welt“ als Wirklichkeit gewordener Alptraum: Wo ziehen wir die Grenzen?
Nominiert für Grand Jury Preis Sundance

Guerrilla Midwife
von Déjà Bernhardt
USA 2008, 67 Min., Dokumentarfilm, Digital, OmeU

Die Hebamme und Philosophin Ibu Robin Lim gründete 1995 eine Klinik auf Bali für schwangere Mütter und Kinder der ärmsten Bevölkerungsschichten. Mit der „sanften Geburt“ unterstützt sie die liebevolle Beziehung zwischen Mutter und Kind als Vorraussetzung für eine friedliche Welt. Für ihren engagierten Einsatz in Katastrophengebieten erhielt sie 2011 den CNN Hero Award. Robin wirbt gegenwärtig um Unterstützung für ihr neues Klinikprojekt auf den Phillipinen.
Filmpreise Mexico u.a.

Vorfilm vor Guerilla Midwife:
Cesaria Innecesaria
Puerto Rico 2012, 4 Min., digital, OmU
von Juan C. Dávila

Hip-Hop Video der Kampagne inne-CESARIA.org gegen den alarmierenden Anstieg von unnötigen Kaiserschnitten in Puerto Rico und für eine humane Geburt, mit den puertorikanischen Sängern Carlos Padilla Caraballo und Misael González, sowie dem Chor der Medizinischen Fakultät der Universität von Puerto Rico.

Hearing Radmilla
von Angela Webb
USA 2010, 82 Min., Dokumentarfilm, Digital, OmU

Radmilla Cody, Navajo-Indianerin, Afro-Amerikanerin und Sängerin, behauptet sich gegen viele Vorurteile. 1997 wird sie als erste Halb-Indianerin zur Miss Navajo gewählt. 2003 kommt der Absturz: Durch ihren gewalttätigen Freund gerät sie in einen Drogenskandal und muss eine Haftstrafe verbüßen. Nach einem Prozess der Reflexion entschuldigt sie sich öffentlich bei ihrem Volk und beginnt ihr vehementes Engagement gegen häusliche Gewalt.

Herz des Himmels, Herz der Erde
von Frauke Sandig und Eric Black
Deutschland 2011, 98 Min., Dokumentarfilm, 35mm, OmU

2012: Das Ende der Welt? Für die Mayas bedeutet es Neubeginn. Ihre Nachfahren in Guatemala und Mexiko, junge Schamaninnen und Schamanen, proben den Spagat zwischen Widerstand der Dorfgemeinschaften gegen Umweltzerstörung, Ausbeutung, Diskriminierung und Hinwendung zu Natur und Spiritualität. Besonders die Frauen unter ihnen meistern diesen Balanceakt.

I Am a Woman Now
von Michiel van Erp
Niederlande 2011, 86 Min., Dokumentarfilm, DCP, OmU

Ein Porträt der ersten Generation der Transsexuellen. Ihre Operation konnten sie Mitte der 1950er nur in Casablanca bei dem Arzt Georges Burou machen. Für fast alle begann damals ein erfülltes Leben als Frau. Geschminkte und ungeschminkte Einblicke in die Notwendigkeit, sich innen und außen gut zu fühlen, über Herausforderungen, Bitterkeit und Glück, Liebe und das Altern.

Jalda und Anna – Erste Generation danach
von Katinka Zeuner und Benjamin Laser
Deutschland 2012, 72 Min., Dokumentarfilm, Digital, DF m. eU

Jalda und Anna, ein jüdisches Paar in Berlin, sind geprägt von der traumatischen Vergangenheit der Eltern – ihre Mütter waren Auschwitz-Überlebende. Beide suchen jedoch einen neuen Weg der geschichtlichen Aufarbeitung. Mit Kreativität, satirischem Humor und Musik bringen sie das Judentum in deutsche Fußgängerzonen, und somit den Menschen näher.
Regisseurin anwesend.

Like a Pascha – Som en Pascha
von Svante Tidholm
Schweden/D 2010, 52 Min., Dokumentarfilm, DigiBeta, OmeU

5 Euro Eintritt, 11 Etagen, 200 Frauen, kein Tageslicht: Das ist Sonias Arbeitsplatz in Köln. Am Tag durchlaufen 800 Männer das „Pascha.“ Der Schwede Tidholm begleitet drei Jahre lang Sonia aus Rumänien und stellt einfühlsame, scharfsinnige Fragen. Im Gegensatz zu Schweden ist Prostitution in Deutschland legalisiert. Tidholm ist irritiert: „Wieso gehen Männer ins Bordell?“ Einblicke in eine verborgene, verblüffende Welt...

Man for a Day
von Katarina Peters
Deutschland/UK/Finnland 2012, 96 Min., Dokumentarfilm, DCP, OmU

Mann sein lernt man(n) nur? Zum großen Teil ja, und frau kann es auch. Diane Torr wechselt mit ihren Teilnehmerinnen des Workshops „Man for a day“ die Gender-Identität – in Gesten, Verhalten und Kleidung: So wird aus Miss Oberhavel der großmäulige Rapper Andi. Kritische Analyse der Entstehung des sozialen Geschlechts verbindet sich dabei mit satirischer Stereotypisierung, zum großen Ergötzen der „Männer“.

Nessa
von Loghman Khaledi
Iran 2011-12, 52 Min., Dokumentarfilm, Beta, OmeU

Nessa hat sich das Studium durch Jobs in Film und Fernsehen selbst finanziert und möchte nun ganz von der Schauspielerei leben können. Im kurdisch-iranischen Kermanshaha mit konservativen Familientraditionen ist das jedoch nicht leicht: Es war ihr Bruder, der ihr ein blaues Auge verpasste, um sie an die Familienehre zu erinnern. Endlich hat sie eine größere Rolle erhalten und beginnt mit den Proben...

Zum Internationalen Tag "NEIN zu Gewalt an Frauen":
Saving Face
von Daniel Junge und Sharmeen Obaid-Chinoy
USA/Pakistan 2011, 40 Min. Digital, Dokumentarfilm, DCP, OmeU

Zakia und Rukhsana, beide Opfer von Säureangriffen durch ihre Familien, wie Hunderte von Frauen jährlich in Pakistan, schöpfen dank der Operationen von Dr. Jawad neue Kraft und Hoffnung. Sie machen ihr Schicksal öffentlich und engagieren sich für eine neue Strafgesetzgebung und die Verurteilung der Täter.
Oscar 2012.
Kinoeinnahmen gehen an Opfer in Pakistan
Expertin anwesend

The Invisible War
von Kirby Dick
USA 2012, 93 Min., Dokumentarfilm, Digital, EF

Helens Kindheitstraum war es, zur Army zu gehen. Bis sie von einem Kameraden vergewaltigt und schwer traumatisiert wird, wie Hunderttausende vor ihr. Epidemische Ausmaße: Ähnliches haben bisher ca. 20% der Frauen der US-Streitkräfte erlebt, geschätzt eine halbe Million Soldatinnen. Frauen fallen eher ihren Kameraden zum Opfer als dem Feind – eines der best gehüteten Geheimnisse der US-Armee. Chronik des Kampfes dieser Frauen für Gerechtigkeit. Publikumspreis bei Sundance.

Vierzehn
von Cornelia Grünberg
Deutschland 2012, 95 Min., Dokumentarfilm, 35mm, DF m. eU

Mit vierzehn Mutter. Über zwei Jahre begleitete Regisseurin Cornelia Grünberg die Teenager Steffi, Laura, Fabienne und Lisa. Vier Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch eines verbindet sie: Alle Vier werden ungewollt schwanger und entscheiden sich ganz bewusst für das Kind. VIERZEHN ist Auftakt einer Langzeitstudie in Form einer dokumentarischen Trilogie – es folgen ACHTZEHN und ACHTUNDZWANZIG.
Regisseurin und Protagonistin anwesend.

Von König Amanullah zu Facebook
von Elke Jonigkeit
Deutschland/Afghanistan 2011, 82 Min., Dokumentarfilm, Beta, OmU

1920 setzt König Amanullah die Gleichberechtigung durch und verbietet den Schleier. Heute, in Zeiten von Facebook und NATO-Truppen, nach dem Sturz der Taliban, ziehen Studentinnen schwarze Kopftücher vor, um sich für eine strenge Zukunft zu wappnen. Elke Jonigkeit und ihre Protagonistinnen fragen sich: Wie werden weitere politische Umstürze ihr Leben prägen?
Regisseurin anwesend.

Words of Witness
von Mai Iskander
USA/Ägypten 2012, 70 Min., Dokumentarfilm, Digital, OmeU

Die 22-jährige Journalistin Heba Afify ist Zeugin der Ereignisse nach dem Sturz von Präsident Mubarak. Unerschrocken dokumentiert und recherchiert sie in Kairo. Dazu muss sie sich den Gefahren auf den Straßen und den Besorgnissen und Einwänden ihrer Familie stellen. In Ägypten ist sie ja „nur ein Mädchen“...

Zeit der Namenlosen
von Marion Leonie Pfeifer
Deutschland 2012, 90 Min., Dokumentarfilm, Digital, DF

Svetlana wird aus Russland von ihrem Freund nach Deutschland gelockt und an Zuhälter verkauft. Viele der Prostituierten in Deutschland haben ähnliche Szenarien erlebt, wurden Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. 95% gehen ihrer Tätigkeit nicht freiwillig nach. Die Gesetzeslage seit 2002 hat wenig dagegen zu setzen: Noch nie hatten Zuhälter so ein einfaches Spiel. Aufklärung über die bittere Realität der Zwangsprostitution in deutschen Bordellen.
Regisseurin anwesend.