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Meaza Ashenafi
Film: Difret

Publikumsgespräche:
Sonntag, 23.11.2014, 20:30 Uhr, Studio Museum
Montag, 24.11.2014, 18:00 Uhr, Studio Museum

Meaza Ashenafi wurde 1964 in Assosa, Äthiopien geboren. Sie studierte Jura, International Studies und Gender Studies. 1986 schloss sie als einzige weibliche Absolventin ihr Studium mit einem LL.B. (Bachelor of Laws) ab, zudem hat sie einen M.A. (Master of Arts) der University of Connecticut in Women’s Studies. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Richterin am Obersten Gerichtshof und schrieb an der ersten Verfassung Äthiopiens nach dem Bürgerkrieg mit. Hierbei gelang es ihr insbesondere, sich effektiv für die Bedürfnisse von Frauen und Kindern einzusetzen, so dass diese letztlich in der Verfassung berücksichtigt wurden. Sie war Mitgründerin der Ethiopian Women Lawyers Association (EWLA), die sich für die Förderung politischer, sozialer und juristischer Rechte von Frauen einsetzt.

Im Jahr 2011 gründete Meaza gemeinsam mit 11 weiteren äthiopischen Frauen eine Bank, die sich auf die finanzielle Befähigung von Frauen konzentriert. Die erste Women’s Bank (Enat Bank = Mother Bank) soll den Zugang zu finanziellen Dienstleistungen für Frauen – auf privater und unternehmerischer Ebene – erleichtern und somit eine positive Auswirkung auf das Ansehen und den Status von Frauen in der äthiopischen Gesellschaft haben. Seit 2012 arbeitet sie auch als Frauenrechtsberaterin für UNECA (United Nations Economic Commission for Africa) und bietet weiterhin kostenlose rechtliche Beratung für mittellose Frauen an, die Opfer von Ungerechtigkeit geworden sind.
Der Film DIFRET basiert auf ihrem Leben und dem Kampf, eine 14-jährige Schülerin, die Opfer von Zwangsheiratsentführung und Vergewaltigung wurde, vor der drohenden Hinrichtung zu retten.

Zitate:
Meaza rät jungen Mädchen und jungen Frauen in Äthiopien: „Bildet euch. Seid aufgeschlossen. Habt Mut. Seid neugierig.“

„Ich glaube, Traditionen sind gut, Bräuche sind gut, und wir haben gute Bräuche, aber wir müssen nicht mit schlechten Bräuchen leben, wie FGM, häusliche Gewalt und Früh- und
Zwangsehen. Diese richten sich gegen gesellschaftliche Entwicklung und gegen die Verminderung von Armut. Weswegen sollten wir diesen Bräuchen folgen?“

Auszeichnungen:
2008 International Women of Courage Award überreicht von der Regierung der USA
2005 Nominierung für den Friedensnobelpreis
2003 African Leadership Prize

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