Knapp 2.300 BesucherInnen waren beim 23. Filmfest FrauenWelten im Kino der KulturBrauerei Berlin dabei. Vom 25. Oktober bis zum 1. November 2023 präsentierte das Filmfest, veranstaltet von der Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, eine Woche lang 30 aktuelle Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme rund um das Thema Frauenrechte mit dem Ziel, mittels der filmischen Emotionalisierung über noch bestehende Missstände aufzuklären, gleichzeitig Mädchen und Frauen zu empowern und das Engagement in der Gesellschaft für Frauenrechte zu fördern. Die kuratierten Filme wurden von einem Rahmenprogramm aus Stadtführungen, einer szenischen Lesung und 15 Q&As mit RegisseurInnen, ProtagonistInnen und ExpertInnen begleitet.
Die diesjährige Filmauswahl basierte auf den drei Themenschwerpunkten häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen, Frauenrechte in Verbindung mit Religion sowie Empowerment. Die Hälfte der Filme feierte Premiere auf dem Filmfest, darunter zwölf Berlinpremieren und vier Deutschlandpremieren. Ein besonderes Highlight: die Berlinpremiere von HELKE SANDER: AUFRÄUMEN, bei der die Filmemacherin persönlich zu Gast war, mit der Regisseurin Claudia Richarz über die Hintergründe des Films sprach und Fragen zu ihrem filmischen Lebenswerk beantwortete. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse am diesjährigen Filmfest FrauenWelten und dem damit verbundenen Interesse am Thema Frauenrechte. Neben unserer Eröffnung waren zahlreiche Filme komplett ausverkauft, darunter HELKE SANDER: AUFRÄUMEN, GRETAS GEBURT und TWICE COLONIZED“, so Filmfestleiterin Sabrina Kürzinger. An der ausverkauften Eröffnungsveranstaltung am 25. Oktober nahmen etwa 400 BesucherInnen teil, um den Auftakt des Filmfestivals zu feiern und den Eröffnungsfilm ANGRY ANNIE – ein berührendes Drama von Blandine Lenoir zum Thema Schwangerschaftsabbrüche – zu sehen. „Mit der Wahl des Eröffnungsfilms haben wir ein Thema in den Fokus gerückt, das heutzutage noch relevant ist. Schätzungen nach werden jedes Jahr mehr als 25 Millionen unsichere Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt, 97 Prozent davon werden in Ländern des globalen Südens vorgenommen“, erklärt Christa Stolle, Bundesgesch.ftsführerin von TERRE DES FEMMES.
Die Lage der Frauen im Iran war ebenfalls ein wichtiges Thema in diesem Jahr. DieMenschenrechtsaktivistin Mina Ahadi, Frauenrechtsaktivistin Necla Kelek und der Regisseur des Films, Hesam Youssefi, waren beim Screening von MINA – DER PREIS DER FREIHEIT dabei und sprachen über das Engagement für Frauenrechte von Mina Ahadi, die feministische Revolution im Iran und darüber, wie Frauenrechte gestärkt werden können. Beim Screening von ELAHA sprachen Regisseurin Milena Aboyan, Protagonistin Bayana Layla und Dr. Jutta Pliefke von Pro Familia darüber, wie wichtig es ist, Mythen zum Thema Jungfräulichkeit abzubauen. Weiterhingab Gerhard Schönborn von Neustart e.V. im Gespräch zu PRINCESS Einblicke in die Arbeit des Vereins, der am Straßenstrich der Kurfürstenstraße in Berlin ein Kontaktcafé und eine AussteigerInnenwohnung in Neukölln unterhält.
